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Waffenlieferung Mißverständnis

Gestern, am internationalen Antikriegstag gab es den Beschluß im Bundestag, den Kurden eine militärische Ausrüstung zu spendieren, mit dem Ziel so heist es die IS zu bekämpfen. Da Kurden überhaupt kein Interesse an Expansion haben, werden diese sich weitgehend darauf beschränken die eigenen Grenzen zu stabilisieren und ggf. gezielte Schläge zu verteilen um sich dann wieder in ihr Gebiet zurückzuziehen. Denkbar wäre eine Befreiung der Grenzstadt Mosul, dort könnten sich die vertriebenen Christen und Jesiden wieder ansiedeln, hier wäre entsprechend Hilfe zu leisten, um Gebäude und kulturelle Zentren zu errichten.
Jedoch was klar sein sollte: Mit der Waffenlieferung an die Kurden ist die Bundesrepublik Kriegspartei und somit potentielles Anschlagsziel der IS und ihrer Sympathisanten.
Anders wäre es, wenn die Kurden ihr Land schützen und die Ansiedlung der Flüchtlinge in den Kurdengebieten gefördert würden. Das wäre eine Verteidigungs- und Sicherungsaufgabe. Dies käme den Kurden sowieso entgegen. Denn die sunitischen Gebiete des Iraks werden wahrscheinlich weder durch Kurden noch durch Schiiten beherrschbar sein, dazu ist der Hass nach dem Eingreifen der USA und ihrer willigen Unterstützer in die bestehenden Machstrukturen zu groß. Die IS versucht zur Zeit den Machbereich möglichst um stretegische Punkte wie Wasser- Öl ... zu erweitern, ganz offensichtlich mit dem Ziel der langfristigen Staatsgründung.
Dies läßt sich kaum verhindern. Die Sunniten sind im Irak eine Minderheit ohne Machtbeteiligung, in Syrien partizipieren sie an der Macht obwohl sie die Mehrheit stellen. Traditionell stellen die Sunniten die Elite seit der Islamisierung. Also ist es im Zuge der Ethnisierung, der seit der Auflösung der Sowjetunion um sich greift, absehbar, dass die Sunniten anstreben einen eigenen Staat bzw. die Autonomie zu sichern (wie die Kurden, die Schotten und die Russen in der Ukraine).
Die Eindämmung kann im Norden durch die Wiederherstellung der staatlichen Integrität Syriens erreicht werden, wobei auch dort die Kurden in Rojawa ausgenommen bleiben.
Im Irak: Im Osten durch die Grenzsicherung durch die Kurden, im Süden durch die Schiiten. Beide Gruppen beschränken sich zur Zeit auf die Verteidigung ihrer Siedlungsgebiete. Entsprechend sind de Fakto in Kürze die Grenzen gezogen, Krieg gegen das fundamentalistisch sunnitische Irak bringt nichts, es gilt eine Ausweitung einzudämmen und die Nachbarn zu stärken. Alle Flüchtlinge sollten durch großzügige und mnoderne urbane Siedlungsprogramme am Flüchtlingsort ansässig gemacht werden. Es muss ein attraktiver Lebensentwurf entwickelt werden, dies wäre Sache des Westens. Das wäre ein Plan.
Die Entwicklung der eingedämmten IS Sunniten wäre dann über mehrere Monate zu beobachten um dann einen Plan in Bezug auf den Umgang zu haben. Vielleicht errichten diese Sunniten einen in sich gekehrten islamischen Staat, wenn ihnen die Ausdehnung nicht möglich gemacht wird. Vielleicht bleiben die ausländischen Kämpfer alle dort ansässig, da es ja ihr Staat wäre, der Grenzverkehr des Territoriums müsste strikt überwacht werden.
Sollte sich ein expansionistischer Unruheherd entwickeln, sollten die Grenzen ständig angegriffen, überrollt und destabilisiert werden, so bliebe tatsächlich eine regionale konstertierte militärische Aktion. Dies wäre nicht Sache des Westens sondern der Anrainer.
 
Karte, Quelle: telepolis heise
 
 

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